Der erste fossilfreie “grüne” Stahl der Welt kommt aus Schweden. Der Stahlerzeuger SSAB stellte ihn in einer Pilotanlage her und lieferte ihn bereits an seinen Kunden, den Automobilhersteller Volvo, aus. Der Stahl wurde mit der innovativen HYBRIT-Technik produziert, also vollständig mit Wasserstoff statt mit Kohle und Koks erzeugt. Schweden gibt damit einen wichtigen Impuls für die breite Produktion von klimafreundlichem Stahl. Auch in Deutschland arbeiten die Stahlerzeuger an der Dekabonisierung, um den CO2-Ausstoß zu verringern.
Damit Stahl klimafreundlich produziert werden kann, muss die Branche weg vom Koks, das zur Umwandlung von Eisenerz zu Roheisen benötigt wird. Koks wird aus Kohle gewonnen und das bedeutet für die Stahlerzeugung, dass sie jede Menge Kohlenstoffdioxid verursacht. Neue Anlagen, wie die im nordschwedischen Luleå, erzeugt fossilfreien Stahl mit Wasserstoff. Und auch die benötigte Energie für den Gesamtprozess gewinnen die Unternehmen aus erneuerbaren Quellen. Hybrit Development AB ist ein Joint Venture von SSAB, dem Bergbauunternehmen LKAB und Vattenfall mit dem Ziel, ab 2026 grünen Stahl in großem Stil herzustellen.
Erste Kundenlieferung in Schweden – ein Meilenstein
Die Pilotanlage ging vor einem Jahr in Betrieb. Im Juli 2021 walzte SSAB Oxelösund erfolgreich den ersten Stahl, der zu 100 Prozent mit Wasserstoff reduziert wurde. Und das in einer Menge, die der erste Kunde zur weiteren Verarbeitung nutzen kann. Abnehmer ist der schwedische Automobilkonzern Volvo, der Prototypen von Komponenten und Fahrzeugen herstellen will, in denen ausschließlich klimafreundlich produzierter Stahl verwendet wird. Die Testlieferung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer vollständigen Wertschöpfungskette.
Grüner Stahl weltweit
Die Stahlindustrie ist weltweit für rund 10 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Entsprechend wichtig ist es, Lösungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu finden, um dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken. Viele große Hersteller arbeiten bereits länger an grundlegenden Konzepten, bei denen Wasserstoff als Brennstoff zur Stahlerzeugung zum Einsatz kommt. In Deutschland erproben thyssenkrupp und die Salzgitter AG neue Wege zur klimafreundlichen Stahlproduktion.
