Kaltgeformte Stahlprofile
Die kaltgeformten Stahlprofile stellen mit ihrer vergleichsweise geringen Blechdicke und einer speziell entwickelten Füge- und Verbindungstechnik eine von vielen Innovationen unserer Bauweise dar. Der Baustoff Stahl hat herausragende positive Eigenschaften, die wir uns für die technisch ausgereifte Systembauweise mit Stahlprofilen zunutze machen.
Korrosionsschutz und Lebensdauer
Stahl ist mit der richtigen Oberflächenbeschichtung unempfindlich gegen korrosive Einflüsse. Das von uns verwendete Vorprodukt bei der Profilherstellung trägt die Magnelis®-Beschichtung der ArcelorMittal AG. Dank der innovativen, langanhaltenden Selbstheilungswirkung bietet sie eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit. Wenn die Magnelis®-Beschichtung der Umgebung ausgesetzt wird, bildet sich auf der Stahloberfläche ein Schutzfilm, der sehr dicht ist und die Stahloberfläche von der Umgebung isoliert. Der Beschichtung auf Metallzinkbasis werden 3,5 % Aluminium und 3 % Magnesium zugesetzt. Dieser Anteil an Magnesium ist nötig, um eine stark erhöhte Korrosionsbeständigkeit zu erreichen (im Vergleich zu metallisch beschichteten Standardprodukten). Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand und vorausgesetzt, dass die Profile einer C3-Umgebung (Stadt und mäßige Industrieumgebung) ausgesetzt werden, beträgt die zu erwartende Lebensdauer der Magnelis®-Beschichtung (Qualität ZM 310, 25 μm pro Seite) über 90 Jahre. Bei Anwendungen im Bau sind sogar noch günstigere Prognosen zu erwarten, weil im Wandaufbau die Profiloberflächen weitgehend der Atmosphäre entzogen sind.
Profilherstellung – Bauen im digitalen Zeitalter
Bei der Herstellung der Stahlprofile kommt die digitale Raffinesse zum Einsatz. Jedes Gebäude in Stahl-Leichtbauweise wird am Computer geplant und auf eine Maschine übertragen. Zur Profilherstellung werden gerade Bleche mit 1,5 mm Dicke zu C-förmigen Profilen umgeformt. Das Ergebnis ist eine Struktur mit hoher Stabilität. Stauchungen und Aussparungen, die die Maschine programmgesteuert für jedes Profil individuell herstellt, sorgen dafür, dass an den Stoßstellen ein problemloses Zusammenfügen möglich ist. Installationsöffnungen sind standardmäßig an allen senkrechten Profilen vorgesehen. Weitere Öffnungen können individuell und ohne Mehrkosten eingeplant werden.
Eine effiziente und leichtere Montage erzielen wir dadurch, dass jedes Profil in der Maschine mit einer Kennzeichnung versehen wird. Die Kennzeichen sind in der Dokumentation detailliert aufgeführt und jedes Profil lässt sich somit einfach zuordnen.
Die Rahmenkonstruktion – das „geschraubte“ Gebäude
Die Konstruktion bei Stahl-Leichtbauweisen zeichnet sich durch hochwertige Verbindungs- und Fügetechniken aus, die ein perfektes Rahmengefüge ergeben. Damit das Rahmengefüge ohne störende Unebenheiten mit Trockenbauplatten beplankt werden kann, sorgen präzise Stauchungen, Aussparungen und versenkte Schraubenlöcher für ein planes Ergebnis.
Für ein starkes Gefüge an den Verbindungsstellen der Profile sorgen sogenannte Spezialschrauben mit LOX-Antrieb für höchste Ansprüche an das Drehmoment. Die Befestigung der Trockenbauplatten auf der Rahmenkonstruktion wird mit selbstbohrenden Schrauben ausgeführt. Bei Werksmontage der Außenwandplatten kommt ein Nagelverfahren mit Schraub-Nägeln zum Einsatz. Die Schraubenabstände werden jeweils bestimmt durch die statischen Eigenschaften der gewählten Trockenbauplatte.