Mit der Klimarahmenkonvention von 1992 wurde der Klimaschutz zu einem Thema, das internationale Bedeutung bekam und das Mitwirken sämtlicher Branchen einschließt. In Deutschland ist die Industrie zweithöchster Treibhausgas-Verursacher. Besonders die Stahlhersteller tragen zu einer schlechten CO2-Bilanz bei, denn bei der Herstellung von Stahl wird besonders viel Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepustet. Doch die Branche steht nicht still und stellt sich dem Wandel mit nachhaltigen Produktionsverfahren, bei denen „Grüner Stahl“ für den Klimaschutz entsteht.
Die Herausforderung ist groß, denn die traditionelle Stahlproduktion setzt seit Jahrhunderten auf Hochöfen, die mit Kohle betrieben werden. Bislang war Kohle unersetzlich, denn aus ihr wird Koks gewonnen, das zur Umwandlung von Eisenerz zu Roheisen benötigt wird. Dieses Verfahren verursacht erhebliche Mengen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2). Um eine klimaneutrale Stahlproduktion zu erreichen, braucht es grundlegende technologische Veränderungen.
Grüner Stahl: Der Weg ist das Ziel
Die deutschen Stahlkonzerne sind dran und erproben längst neue Wege mit klimafreundlichen Produktionsverfahren. thyssenkrupp will im größten deutschen Stahlwerk in Duisburg schrittweise Kohle durch Wasserstoff (H2) ersetzen und so die Hochöfen anfeuern. Der Wasserstoff soll mit Ökostrom erzeugt werden. Indem die für den Gesamtprozess benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, entsteht „grüner Stahl“, der nahezu frei von CO2-Emissionen ist. Bis 2030 soll bereits ein Drittel der derzeitigen Gesamtproduktion von Stahl mit dem neuen Verfahren hergestellt werden. Bis 2050 soll die Stahlproduktion bei thyssenkrupp klimaneutral werden.
Auch die Salzgitter AG arbeitet daran, für den Klimaschutz ihren CO2-Ausstoß zu vermindern. Unter dem Projektnamen SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) beschäftigt sich das Unternehmen seit 2015 mit der Frage, wie Wasserstoff effizient und zeitnah zur Reduzierung von CO2-Emissionen eingesetzt werden kann. Das Konzept sieht vor, die Hochöfen schrittweise durch eine Kombination aus Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen zu ersetzen. Der Wasserstoff betreibt die Direktreduktionsanlagen. Hier entsteht kein flüssiges Roheisen mehr, sondern ein fester Eisenschwamm (fast reines Eisen), der gemeinsam mit Stahlschrott in einem Elektrolichtbogenofen eingeschmolzen und zu Rohstahl wird. Langfristig will man so eine fast CO2-freie Stahlerzeugung ermöglichen und die Emissionen bis zum Jahr 2050 um etwa 95 % verringern.
Klimaschutz mit Wasserstoff
Grüner Wasserstoff ist zentral für das Erreichen der Klimaschutz-Ziele, denn er ist vollkommen CO2-frei, wenn er mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt wird. Mit H2 ist es möglich, Deutschlands größte Treibhausgas-Verursacher klimafreundlich umzugestalten und gleichzeitig den Technologiestandort zu stärken. Deshalb ist es wichtig, dass die Stahlbranche noch deutlich vor 2030 damit beginnt, Stahl nachhaltig zu produzieren. Um die Ziele bis 2050 zu erreichen, müssen sowohl die Wasserstoff-Herstellung als auch die -Infrastruktur gesichert sein. Daran wird seitens der Unternehmen massiv geforscht und es ist davon auszugehen, dass sich beides in den kommenden Jahren durch Forschung und Entwicklung Richtung „Grüner Stahl“ ausweitet.
Fazit
Angesichts dieser Bestrebungen und Entwicklungen wird Stahl in Kombination mit der jetzt schon hohen Schrottverwertung zum nachhaltigsten Baustoff, den wir kennen. Darum sind wir bei TodaySystems von Stahl überzeugt, denn „Grüner Stahl“ bedeutet Fortschritt für den Klimaschutz.
Quellen: